Informationen zum Zaunkönig

Zaunkönig

Der Zaunkönig ist bei uns nach dem Winter- und Sommergoldhähnchen der kleinste Vogel. Er misst mit seinem meist aufrecht getragenen Stummelschwanz nur etwa 10 cm und wiegt rund 10 g.

Kennzeichen

Sein Gefieder ist oberseits zimt-/dunkelbraun gefärbt mit dunkelgrauen Bändern auf den Flügeln. Die Unterseite ist heller, und mit feiner dunkler Querbänderung versehen. Sein Schnabel ist lang und spitz und leicht abwärts gebogen. Männchen und Weibchen sehen gleich aus.

Stimme

Unabhängig von seiner Winzigkeit hat er eine wirklich majestätische Stimme, sowohl was die Lautstärke wie auch seine schmetternden Gesangsstrophen angeht. Dann "thront" er gerne hoch und auffällig auf einem Ast. Er singt, um Konkurrenten fernzuhalten, aber auch um Weibchen anzulocken. Wenn er sich gestört fühlt, erklingen seine harten "tek-tek"-Rufe. Er ist einer der wenigen Vögel, die auch im Winter singen, weshalb er in unserem Nachbarland Holland den Namen Winterkoning (Winterkönig) trägt.

Lebensraum

Der sympathische kleine Kerl ist quirlig, schlüpft durch die kleinsten Lücken und ist ständig auf Achse. Dabei lebt er heimlich im Dickicht in Hecken, Gebüsch, dichtem Unterholz, wie Farn und Brombeerdickichten, dabei gerne in der Nähe von Wasser, aber immer an schattigen, dicht zugewachsenen Stellen.

Ernährung

Sein langer, spitzer Schnabel gibt ihn als Insektenfresser zu erkennen. Er ernährt sich hauptsächlich von kleinen Insekten am Boden, verschmäht aber auch Beeren als Zukost nicht.

Nest

Sein wissenschaftlicher Name Troglodytes troglodytes (lat. Höhlenbewohner) deutet auf die Konstruktion seiner Nester hin. Das Männchen baut sehr kunstvolle, backofenförmige "Nestkugeln" aus Moos, Blättern und Gras, meist an niedrigen Stellen, manchmal auch im Wurzelbereich. Es baut von diesen "Schlössern" mehrere, manchmal bis zu 10 Stück, sogenannte Spielnester. Hat sich ein Pärchen gefunden, so sucht sich das Weibchen unter diesen Nestern eines aus, das sie dann noch mit Federn und Haaren weiter ausbaut. Das Männchen ist polygam, d.h. es wirbt auch danach um weitere "Prinzessinnen". Selten hat er aber mehr als zwei Damen in seinem Harem.

Brut

Die Weibchen legen durchschnittlich 6 weiße, rotbraun gepunktete Eier. Die Brutzeit beträgt 14 Tage, wobei die Weibchen das Brutgeschäft allein übernehmen. Die Jungen sind Nesthocker, die zunächst auch nur von dem das Weibchen gefüttert werden. Etwas später beteiligt sich das Männchen dann aber auch ausgiebig an der Fütterung der Jungen. Die Nestlingszeit beträgt 16-17 Tage. Wenn die Jungen ausfliegen, werden sie vom Männchen umsorgt.

Die Familien bleiben noch kurze Zeit zusammen, wobei nachts und bei schlechtem Wetter Zuflucht in einem der vielen Nester gesucht wird. Im Süden gibt es in der Regel zwei Bruten, im Norden nur eine. Die Brutzeit reicht etwa von Mitte April bis Ende Juli.

Winter

Der Zaunkönig bleibt im Winter in der Regel hier bei uns. Nur wenn es sehr kalt wird, fliegen die Vögel weg. Obwohl sie eher Einzelgänger sind, bilden sie bei Kälte häufig Schlafgemeinschaften, d.h. mehrere Zaunkönige übernachten dann eng zusammengedrängt an geschützten Stellen, um keine Wärme zu verlieren. Trotzdem gibt es in harten Wintern starke Verluste.

Gefährdung

In Deutschland leben etwa 2 Mio. Zaunkönige, es liegt keine Gefährdung vor. Wir können dem liebenswerten Kerl aber dennoch helfen, denn er benötigt naturnahe Gärten und Wälder, denn nur dort findet er Fliegen, Spinnen und Raupen, die er als Nahrung braucht, genauso wie Hecken, Gebüsch, Unterholz und Holzstapel, die ihm Deckung bieten. Zaunkönige lieben Biogärten mit Holzstapeln zum Nestbauen und Insektenjagen, Stauden und dichten Sträuchern, Hecken, Komposthaufen und vielen Versteckmöglichkeiten. Solche günstigen Lebensbedingungen kommen nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen Vogelarten zugute. Die beste Hilfe: Den Trend zum "sterilen Wohnzimmer-Garten" verlassen und wieder natürliche Naturgärten anlegen.



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