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Informationen zum Weißstorch

Meister Adebar

Der Weißstorch ist der Wappenvogel im Logo des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Mit wissenschaftlichem Namen heißt er Ciconia ciconia. Der Weißstorch ist ein nicht besonders scheuer Kulturfolger, ist sehr beliebt und gilt als Glücksbringer - das hängt sicher mit seinem Ruf als "Klapperstorch" und "Kinderbringer" zusammen.

Er wurde bereits zwei mal zum "Vogel des Jahres" ausgerufen - im Jahr 1984 und in 1994!

Kennzeichen

Er misst in der Länge etwa 100 cm, hat ein Gewicht von ca. 3.000 g und eine Flügelspannweite von ungefähr 200 cm. Sein Federkleid ist reinweiß bis auf die schwarzen Schwungfedern. Er hat einen langen Hals, lange, rot gefärbte Beine und einen langen, roten Schnabel. Im Unterschied zum Graureiher ist sein Hals im Flug ganz ausgestreckt und die nach hinten ausgestreckten Beine überragen den Schwanz. Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Junge Störche haben eine blassere und dunklere Schnabel- und Beinfärbung. Er sucht seine Nahrung am Boden und läuft dabei mit würdigen, gemessenen Schritten durch die Wiesen, und er fliegt mit langsamen, behäbigen Flügelschlägen.

Stimme

Seine Stimme ist sehr schwach und wird ersetzt durch Schnabelklappern, das sowohl beim Balzen und bei den Begrüßungen ertönt, aber auch beim Kampf zum Vertreiben von Nestkonkurrenten eingesetzt wird.

Lebensraum

Sein Lebensraum ist die offene Kulturlandschaft mit nicht zu hoher Vegetation, wo er gern in Feuchtgrünland, Sumpfgebieten aber auch auf extensiv genutzten Wiesen brütet.

Nest

Er nistet in einem großen Nest, das hoch auf Schornsteinen, Masten oder Dächern, oft auch auf künstlichen Plattformen, angelegt wird. Es besteht aus Ästen, Zweigen, Stroh und Heu, das von beiden Partnern herangebracht wird. Die Nester werden viele Jahre lang benutzt und werden in jedem Jahr mit neuem Nistmaterial aufgestockt.

Brut

Bald nach seiner Ankunft im März / April finden sich die Paare und die Brut beginnt. Das Gelege besteht aus 3-4 weißen Eiern, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Brutzeit beträgt etwa 4-5 Wochen. Die Jungen sind Nesthocker, d.h. wenn sie geschlüpft sind, werden sie vor Ort noch etwa 9 Wochen bis zum Ausfliegen von den Eltern versorgt.

Nahrung

Das Nahrungsspektrum des Weißstorchs besteht aus Fröschen, Mäusen, größeren Insekten, Regenwürmern, Eidechsen, Schlangen und Fischen.

Zug

Zug Der Weißstorch ist ein Zugvogel (Langstreckenzieher), der etwa im März ankommt und Ende August wieder wegzieht. Überwintert wird im tropischen Afrika, südlich der Sahara. Auf dem Zug wird das Mittelmeer umflogen, entweder über Spanien und Gibraltar oder den Bosporus und den Sinai. Oft überwintern die Weißstörche auch schon im südlichen Spanien und in Portugal, und einige Weißstörche verbringen den Winter sogar hier in unseren Regionen. Die Störche sind sehr brutplatztreu, d.h. sie kehren meist zu ihrem alten Nistplatz zurück. Beim Zug fliegen die meisten jungen Störche schon vor den Eltern nach Afrika ab und bleiben dort, bis sie nach vier Jahren geschlechtsreif wieder zurückkehren. Beim Wanderungsflug kreist der Weißstorch geschickt mit warmen Aufwinden in große Höhen, um dann wieder Kräfte sparend im Segel- und Gleitflug längere Strecken zurückzulegen.

Gefährdung und Schutz

Im Ganzen ist ein starker Bestandsrückgang im westlichen Verbreitungsgebiet durch Lebensraumzerstörung, Trockenlegungen, Unfälle an Stromleitungen und Windrädern zu erkennen. Dennoch gibt es in einzelnen Gebieten deutliche Bestandszuwächse. In den letzten Jahren wurden hier am Niederrhein auch schon oft Störche beobachtet und haben auch gebrütet: (Bislicher Insel, Rheinaue Walsum, Rheinberg-Eversael)



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