Informationen zum Uhu


Der Uhu ist vom NABU für das Jahr 2005 zum "Vogel des Jahres " gewählt worden. Uhu

Der wissenschaftliche Name des weltweit größten Eulenvogels: Bubo bubo ist wie sein deutscher Name lautmalerisch aus seinem markanten Ruf herzuleiten. Aufgrund von Wiederansiedlungs- und Schutzmaßnahmen seit etwa 1970 ist es gelungen, den in Mitteleuropa sehr seltenen Brutvogel wieder anzusiedeln. Man schätzt den Bestand in Deutschland jetzt auf etwa 800 Brutpaare, davon etwa 10 % in NRW.

Kennzeichen

Wegen seiner Größe, der kräftigen Gestalt, den Federohren und den orangeroten Augen ist er praktisch unverwechselbar. Das Männchen ist mit etwa 60 cm kleiner als das Weibchen mit etwa 75 cm. Die Spannweiten betragen entsprechend etwa 140 bis 180 cm, die Gewichte etwa 1900 bis 2600 g. Das Gefieder ist oberseits rostbraun mit dunkler Fleckung und Bänderung, unterseits heller mit brauner Längszeichnung. Der Schnabel, die Füße und die Krallen sind sehr kräftig.

Stimme

Der Reviergesang des Uhus ist zweisilbig und klingt wie "buho" oder "uujo". Er ist laut, tief und weithin hörbar (bis zu 5 km). Die Gesangsaktivität nimmt während der Verpaarungszeit, der Balz und bei Revierstörungen zu.

Vorkommen

In verschiedenen Unterarten kommt er in einem großen Bereich vor. Nach Westen reicht das Ausbreitungsgebiet bis Südwest-Europa und Nord-Afrika, nach Osten über Ostsibirien, Arabien und Indien bis Südchina. In Nordfrankreich und auf den Britischen Inseln kommt er nicht vor. Die häufigsten Vorkommen in Europa liegen in Norwegen, Finnland und Russland.

Lebensraum

Der Uhu kann ganz verschiedene Lebensräume bewohnen. Er kommt in skandinavischen Wäldern ebenso vor wie in Steppen- Fels- und Wüstengebieten, an See- und Meeresküsten. Zum Brüten werden Gebirge und felsiges Gelände mit Steilwänden bevorzugt, zur Jagd locker bewaldete offene Gelände. In Deutschland lebt er hauptsächlich in Mittelgebirgen und im Alpenraum.

Ernährung

Seine Nahrung kann lebensraumbedingt aus einem weiten Spektrum von Beutetieren bestehen. Er verzehrt Mäuse und Kleinsäuger sowie Kaninchen, Igel, alle Arten Vögel (auch andere Eulen), Fische, Frösche und auch Regenwürmer.

Verhalten

Tagsüber wird im Sichtschutz von Baumkronen oder Felsen geruht. Die Aktivität beginnt am Abend mit Einbruch der Dunkelheit und geht hauptsächlich bis etwa Mitternacht. Die Jagd wird sowohl von der Sitzwarte aus oder im Pirschflug ausgeübt, aber auch durch Laufen auf dem Boden oder Herumstöbern. Trotz seiner Größe ist der Uhu im Fliegen sehr geschickt und kann sogar Segler und Fledermäuse in der Luft greifen. Tagsüber rastet er gern in alten Tannen, Fichten, Höhlen oder Spalten.

Balz

Im Herbst findet die Paarbildung und Besetzung des Brutreviers statt, die Balz im Februar/März.

Junguhu

Brut und Brutpflege

Gebrütet wird in unzugänglichen, meist felsigen Gebieten, manchmal auch auf Bäumen, seltener in Scheunen oder Kirchtürmen. Nur das Weibchen bebrütet das Gelege, das meist aus 2-3 Eiern besteht - etwa 34 Tage lang. Die Junguhus können bereits im Alter von 4-5 Wochen den Horstbereich verlassen. Die ersten Flugversuche starten etwa in der 8. Woche, voll flugtüchtig sind sie nach ca. 10 Wochen. Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein, die Fortpflanzung meist erst nach drei Jahren.

Ortswechsel

Der Uhu ist ein ausgeprägter Standvogel - die Altvögel bleiben meist lebenslang in ihrem Brutrevier ortstreu. Die Jungvögel ziehen im ersten Lebensjahr auf der Suche nach eigenem Revier herum. Wie durch Beringung festgestellt wurde, wandern Junguhus dabei etwa 50 bis über 300 km weit weg.

Gefährdung

Früher litt der Uhu unter starker direkter Verfolgung durch den Menschen, was heute wohl nur verhältnismäßig selten vorkommt. Häufiger sind heutzutage die Störungen durch Freizeitsportler (vor allem Kletterer), auf die der Uhu empfindlich reagiert. Viele Opfer werden auch durch den Straßen- und Schienenverkehr gefordert. Eine weitere Gefährdungsursache liegt in der Intensivierung der Landwirtschaft mit der Ausräumung von Feldfluren, denn daraus folgt eine Verringerung des Nahrungsangebots für den Uhu.

Schutzmaßnahmen

Notwendig zum Schutz des Uhus ist eine Sicherung der Brutplätze durch Einrichtung von Schutz-Zonen um geeignete Lebensräume. Natürliche Lebensräume in Felsgebieten müssen vor Klettersport geschützt werden, und Strom-Masten und Freileitungen müssen entschärft werden, damit der Uhubestand gesichert werden kann.





Zurück | Home