Informationen zur Uferschwalbe

Uferschwalben

Die Uferschwalbe ist die kleinste europäische Schwalbenart, und sie wurde im Jahr 1983 vom NABU zum Vogel des Jahres gekürt. Ihr wissenschaftlicher Name ist Riparia riparia, abgeleitet von dem lat. "ripa" - "das Ufer".
Sie ist ein Zugvogel, der sich nur von etwa April/Mai bis August/September bei uns aufhält.

Kennzeichen

Die Uferschwalbe hat eine Größe von etwa 12-13 cm und ist damit kleiner als ein Haussperling oder ihre Verwandte, die Rauchschwalbe, und sie wiegt ungefähr 14 g. Das Gefieder ist oberseits einfarbig matt graubraun. Kehle und die Halsseiten sind weiß. Unterseits ist sie weiß gefärbt mit einem graubraunen Brustband. Der Schwanz ist nur schwach gegabelt, der breite Schnabel und die Füße sind schwarzbraun. Von den je vier Zehen zeigt eine nach hinten. Es gibt keine Unterschiede der Geschlechter. Bei Jungvögeln sieht das Gefieder durch heller-farbige Federsäume schuppig aus. Bei der Insektenjagd ist der Flug meist niedrig, schnell, rasant und sehr wendig.

Stimme

Die Stimme klingt wie ein kratzendes Raspeln "trrsch", bei Gefahr ist ein helles "tjiiir" zu hören.

Lebensraum

Der Lebensraum ist die offene Landschaft an stehenden oder fließenden Gewässern, Seen, Teichen, Flüssen und Bächen mit Nistwänden, in die Brutröhren gegraben werden können. Geeignet dazu sind sandige Steilwände an Prallhängen, Sand- Kies- und Lehmgruben und Abbrüche.

Revier-Steilwand

Ernährung

Die Uferschwalbe ernährt sich von kleinen Insekten, die sie im Luftraum im freien, rasanten Flug meist niedrig über dem Wasser oder in der Nähe über Wiesen und Feldern mit ihrem breiten Schnabel auffängt.

Brutplatz / Brut

Gebrütet wird in Brutröhren, die meist im oberen Bereich von fast senkrechten sandigen Steilwänden kolonieartig angelegt werden. Die Kolonien können aus mehreren Hundert Brutpaaren bestehen. Die Brutzeit beginnt etwa in der 2. Aprilhälfte. Der Nistplatz wird vom Männchen ausgewählt und die Arbeit an der Brutröhre begonnen. Beide Partner graben dann mit den Füßen eine bis zu einem Meter lange waagerechte Röhre von etwa 4 cm Durchmesser. Am Ende mit eine Nestkammer eingerichtet, die mit Halmen, Federn, Wurzeln und Fasern ausgelegt wird. Das Weibchen legt 4-5 Eier, die von beiden Partnern etwa 14 Tage bebrütet werden. Die geschlüpften Jungvögel sind Nesthocker und werden weiter von beiden Eltern gehudert und mit kleinen Insekten versorgt, bis sie nach etwa 19 Tagen flügge werden. Es werden meist 2 Bruten durchgeführt. Im Herbst, vor dem Wegzug, versammeln sich viele Uferschwalben zu Schlafgesellschaften in Schilfgebieten.

Verbreitung / Bestand

Die Uferschwalbe brütet in vielen Ländern Europas, Asiens und Nordamerika. Sie ist ein Langstrecken-Zugvogel, der sich bei uns nur im Sommer aufhält und ab August/September weit weg nach Ost- und Süd-Afrika fliegt. Die Uferschwalbe ist aber brutplatztreu und kehrt im Frühjahr wieder in "ihr" Brutgebiet zurück.
Laut ADEBAR (Atlas DEutscher Brutvogel-ARten) beträgt der Bestand in Deutschland etwa 105-165 Tsd., in Europa 5,4-9,5 Mio. Paare.

Maßnahmen zum Schutz und zur Hilfe

Uferschwalben sind zwar derzeit nicht akut gefährdet, sie kommen regelmäßig, aber gebietsweise sehr ungleich verteilt vor. Und weil sie bei uns hauptsächlich in Sand- und Kiesgruben brüten, sind sie gefährdet, weil in diesen oft auch während der Brutzeit Material abgebaut und gearbeitet wird. Stillgelegte Gruben werden oft auch wieder aufgefüllt - hier können nur Absprachen und Vereinbarungen mit den Besitzern helfen

Sehr wichtig ist auch die Renaturierung von Flußläufen und die Erhaltung von Feuchtgebieten mit Schilfflächen.



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