Informationen zur Saatkrähe
Die Saatkrähe
war in Deutschland im 19. Jahrhundert ein sehr häufiger Brutvogel.
Heute ist der deutsche Anteil in Europa auf 1% geschrumpft,
denn die intensive Bejagung und der Strukturwandel in der Landwirtschaft haben zum Rückgang der Art geführt.
Die Saatkrähe ist ein Mitglied der Familie Corvidae - der Rabenvögel,
zu denen auch die Raben-, und die Nebelkrähe gehören, sowie der Kolkrabe, die Dohle, Alpendohle,
Elster und der Eichel- und Tannenhäher. ![]() Kennzeichen
Sie ist mit einer Größe von etwa 41-49 cm, einer Spannweite von etwa 90 cm und einem Gewicht
von ungefähr 500 g vergleichbar groß wie ihre Zwillingsart, die Rabenkrähe. Stimme
Die Saatkrähe ist ziemlich ruffreudig. Häufig ruft sie mit rauher, tiefer Stimme "Kah" oder "Krah",
aggressiv länger und höher "krääääh". LebensraumIhr idealer Lebensraum ist die offene bewirtschaftete Kulturlandschaft mit Äckern, Wiesen und Weiden mit Feldgehölzen und Gruppen hoher Bäume, die sie zum Brüten benötigt. Sie mag gern ebene und hügelige Gebiete, kommt in Gebirgsregionen aber nicht vor. Weil sie nicht sehr menschenscheu ist, liegen viele ihrer Brutkolonien und Schlafplätze oft direkt in der Nähe von menschlichen Siedlungen, wo ihr sehr lautes Verhalten und das Verkoten von Wegen und Autos die Bewohner oft sehr stört. Fortpflanzung / Brutplatz / BrutSaatkrähen führen eine monogame Dauerehe. Mitte März beginnt der Nestbau, der von beiden Partnern durchgeführt wird. Das Nest entsteht meist im Kronenbereich von Laubbäumen. Weil Saatkrähen sehr gesellig sind, bilden sich Brutkolonien, weil weitere Paare ihre Nester nahebei im Abstand von oft nur etwa 1 m anlegen. Diese Brutkolonien können bis zu mehrere hundert Brutpaare umfassen. Das Nest selbst ist ein großer Bau aus dünnen, biegsamen Zweigen mit einer Mulde, die mit Gras, Laub und Moos ausgelegt wird. Dahinein werden 4-6 Eier gelegt, die vom Weibchen in etwa 16-19 Tagen ausgebrütet werden. Während dieser Zeit wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Die Jungvögel sind Nesthocker, die dann von beiden Partnern etwa 26-35 Tage gefüttert werden bis sie flügge sind und sich dann zu Jugendschwärmen zusammenschließen. ErnährungIhr Nahrungsspektrum ist vielfältig, sie ernährt sich vegetarisch wie z.B. von Getreide-Samen und Keimlingen, Nüssen und Eicheln, aber auch zum großen Teil von Insekten, Wirbellosen, Käfern, Nacktschnecken, Mäusen und auch Aas. Die Nahrungssuche findet oft in großen Schwärmen auf gepflügten Feldern statt. ZugAls Standvogel ist die Saatkrähe bei uns das ganze Jahr anzutreffen. Im Nord-Osten ist sie Zugvogel und im Oktober/November gibt es einen starken Zuzug von Gast- und ziehenden Saatkrähen aus Richtung Osten, wodurch sich oft große Überwinterungsgesellschaften auch in städtischer Umgebung, oft auch in Parks bilden. Verbreitung![]() Der Lebensraum der Saatkrähe reicht von Frankreich, Spanien und Großbritannien bis zum Pazifik, im Süden bis zum Balkan und dem Iran. Innerhalb Europa fehlt sie in Skandinavien, im Mittelmeerraum und in den Gebirgsregionen. Bestand
In Deutschland beträgt der Bestand laut ADEBAR (80.000-89.000 Brutpaare,
das ist weniger als 1 % des EU-Bestandes,
mit einem Schwerpunkt im östlichen Hügelland von Schleswig-Holstein. Allgemeines
Tatsächlich sind Saatkrähen-Kolonien oft richtig laut und es wird auch oft Dreck verursacht.
Dazu gilt die Saatkrähe in der Landwirtschaft als Ackerschädling,
die das frisch eingebrachte Saatgut wieder herauspickt.
Die Schäden halten sich aber in Grenzen,
auch weil sie mit der Vertilgung schädlicher Insekten der Landwirtschaft wiederum hilft. |