Informationen zum Mauersegler


Der Mauersegler, wissenschaftlicher Name Apus apus ist ein Vogel der Stadt- und Siedlungsbereiche.
Wir alle kennen ihn, wie er an warmen Sommertagen in reißendem Flug, mit sichelförmiger Silhuette und mit schrillen "Srih-Srih"-Rufen am Himmel kreist und Insekten jagt.
Genaueres über diesen hochinteressanten Vogel ist im Allgemeinen aber kaum bekannt, er ist sozusagen für Viele ein Fremdling, denn sein Lebensraum ist uns, abgesehen von den oft lautstarken sommerlichen Jagden am Himmel, ziemlich unbekannt.
Der Name Apus kommt aus dem Griechischen und leitet sich von dem Begriff "fußlos" ab. In der Tat besitzt diese Art nur Stummelfüße, gerade nur geeignet, um sich damit an Mauern und anderen senkrechten Flächen festzuhalten.
Mauersegler Wenn ein Mauersegler auf dem Boden landen muss, ist er kaum in der Lage, auf seinen Füßen zu stehen und wieder aufzufliegen.
Sein Lebensraum ist die Luft - er ist zum Fliegen geboren.

Kennzeichen

Der Mauersegler hat eine Flügelspannweite von 40-44 cm, die Körperlänge beträgt 17-18 cm, er wiegt etwa 40-50 g.
Unterseits ist er einheitlich rußschwarz, hat nur eine weißliche Kehle, die aber im Flug fast nicht zu erkennen ist.
Seine Flügel sind lang, schmal, spitz und sichelförmig. Er hat einen kurzen, gegabelten Schwanz, und einen kurzen, dunklen Schnabel.
Er ist ein ausgesprochen gewandter und ausdauernder Flieger und fliegt mit schnellen Flügelschlägen, abwechselnd mit langen Gleit- und Segelflugstrecken.
(Schwalben, die oft auch gemeinsam mit ihm auftreten, kann man daran erkennen, dass sie mehr flattern und eine helle Unterseite haben.)

Vorkommen

Der Mauersegler kommt in ganz Europa und im nördlichen Afrika vor. Er ist ein Zugvogel der bei uns etwa Anfang bis Mitte Mai eintrifft,
der uns dann aber schon sehr früh wieder verläßt, oft schon Ende Juli, Anfang August.
Den Winter verbringt die Art südlich der Sahara in Afrika.

Brut

Er brütet meist in Städten und Dörfern, wobei das Nest in Hohlräumen unter Dächern von hohen Häusern, hinter Dachblenden, in Mauerlöchern, Felsspalten und auch manchmal in Höhlen angelegt wird.
Die Brutplätze liegen immer sehr hoch, sie müssen von den Vögeln direkt angeflogen werden können.
Das Nest besteht aus zusammengeklebten Federn, die die Vögel im Flug einsammeln.
Mauersegler Der Mauersegler brütet nur einmal im Jahr, in der Zeit von etwa Mitte Mai bis Ende Juli.
Die Gelege bestehen aus meist aus 2-4 Eiern (Farbe: weiß), und beide Elterntiere beteiligen sich an der Brut.
Die eigentliche Brutzeit beträgt etwa 18 bis 25 Tage und ist sehr abhängig von den Wetterbedingungen.
Die Jungvögel sind Nesthocker, sie werden 37-56 Tage lang gefüttert.
Die Eltern füttern sie dabei nicht mit einzelnen Insekten, sondern mit einer "Schnabelmasse", die aus bis zu 1500 kleinen und kleinsten Insekten bestehen kann.
Während Schlechtwetterperioden fallen die Jungvögel in eine Art Schlaf, d.h.Körpertemperatur, Atmung und Stoffwechsel werden stark reduziert.
Die Altvögel verbringen solche Schlechtwetterperioden oft in hunderte von Kilometern entfernten Revieren mit besseren Wetterbedingungen.
Die Jungvögel fliegen ohne Hilfe der Eltern während deren Abwesenheit aus. Nach dem Ausfliegen sind sie sofort selbständig und auch gleich in der Lage, ihre "Tagesnorm" von bis zu 1.000 km zu fliegen.

Nahrung

Mauersegler ernähren sich ausschließlich von Insekten, die sie in direkter Jagd fangen.
Sie jagen dabei in Höhen von bis zu 3.000 Metern, abhängig vom Nahrungsangebot.

Luftakrobatik

Sie sind echte Luftakrobaten, äußerst gewandte Flieger, die sich sehr lange in der Luft aufhalten.
Ihr gesamtes Leben spielt sich praktisch in der Luft ab, d.h. sie jagen, schlafen, trinken und paaren sich sogar in der Luft.

Gefährdung

Der Mauersegler ist in seinem Bestand zur Zeit zwar nicht akut bedroht, jedoch werden seine Brut-/Nistplatzmöglichkeiten immer mehr eingeschränkt durch Versiegelung von Gebäuden, Renovierung mit Beseitigung von Spalten und Nischen usw.
Darüberhinaus wird sein Insekten-Nahrungsangebot geringer durch unsere oft sterilen, unnatürlichen städtischen Ziergärten.



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