Informationen zur Goldammer


Die Goldammer ist der bei uns häufigste Vertreter aus der Familie der Ammern.

Ihr wissenschaftlicher Name ist Emberiza citrinella,
wobei (citrinella = zitronengelb) namensgebend auf ihre Gefiederfärbung hinweist.
Sie war Vogel des Jahres 1999.

Kennzeichen

Die (man sagt auch) der Goldammer hat eine Größe von etwa 16 cm und wiegt ca. 25 - 30 g, etwa wie ein Haussperling. Während der Brutzeit trägt das Männchen ein besonders kräftig gelb gefärbtes Prachtkleid mit leuchtend gelb gefärbtem Kopf und gelbbräunlicher Brust. Die Oberseite ist braun mit dunklen Streifen, der Bürzel ist rostbraun, die Unterseite gelb.
Der Schwanz ist relativ lang, dunkler und hat weiße Schwanzkanten.
Die Weibchen sind weniger stark gelblich, mehr beige-bräunlich mit dunklerer, gestreifter Brust gefärbt.
Im Schlichtkleid ähneln die Männchen in Farbe und Strichelung ungefähr den Weibchen.
Die Jungvögel sind weniger gelb gefärbt und mehr gestrichelt.

Ortswechsel

Die Goldammer ist bei uns Standvogel - sie bleibt also auch im Winter hier, nur von kälteren Gebieten kommen Teilzieher herüber.

Stimme

Der kennzeichnende Gesang, den das Männchen meist von etwas höherer Singwarte aus erklingen lässt - "zi- zi- zi- zi- zi- zi - zi - düüü"
ist im Volksmund als "wie-wie-wie-wie - hab ich Dich - lieb" bekannt.
Der Gesang wird vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätsommer vorgetragen.

Lebensraum

Der Lebensraum der Goldammer ist reich strukturiertes Grünland mit offener Feld- und Gebüschlandschaft,
mit Wäldchen, Hecken, Lichtungen und Schonungen.
Im Winter ist sie auch in Hofbereichen und oft in Schwärmen auf Stoppelfeldern zu beobachten.

Ernährung

Die Nahrungssuche erfolgt auf dem Boden, wobei das Nahrungsspektrum während der Brutzeit aus Insekten und Spinnen besteht
und im Winter auf Sämereien und Getreidekörner umgestellt wird.

Brut und Brutpflege

Die Brutzeit dauert etwa von April bis Juni, in der normalerweise zwei Bruten stattfinden.
Dazu wird vom Weibchen ein Nest gebaut, auf oder dicht über dem Boden, im dichten Bewuchs.
Es besteht aus einem Napf aus Moos, Halmen und Wurzeln, der mit feinem Gras, Haaren und Pflanzenwolle ausgelegt wird.
Das Weibchen legt 3-5 Eier, die von ihm allein in etwa zwei Wochen ausbrütet werden.
Die Jungen sind Nesthocker, die dann hauptsächlich vom Weibchen zwei Wochen lang versorgt werden.
Im nächsten Jahr sind sie dann geschlechtsreif.

Vorkommen

Die Goldammer ist Brutvogel vom nördlichen Spanien bis Zentral-Sibirien und Nord-Skandinavien.

Gefährdung

Langfristig wird der Bestand als abnehmend eingestuft.
Das wird zurückgeführt auf die Intensivierung der Landwirtschaft, Flurbereinigungen und zunehmender Kahlschlagswirtschaft,
die den typischen "Feldvogel" der unmittelbar von den Bewirtschaftungsformen der Kulturlandschaft abhängig ist, durch Lebensraumverlust stark bedroht.
In den 1990er Jahren gab es ca. 2 Mio. Brutpaare in Deutschland.
In ADEBAR, dem 2014 erschienenen Atlas DEutscher Brutvogel-ARten wird der Bestand für 2005-2009 mit 1,25-1,85 Mio. Brutpaare angegeben.
Die Tendenz ist also deutlich sinkend.

Schutzmaßnahmen

Helfen kann man Goldammern und auch anderen Feldvögeln zum Beispiel durch das Anpflanzen und das Pflegen von Hecken,
auf Dauer aber nur durch eine ökologische Landbewirtschaftung.





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