Informationen zur Feldlerche

Die Feldlerche wurde für 2019 wieder zum Vogel des Jahres ausgewählt!

Seit 1971 wird vom NABU und dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz LBV in jedem Jahr ein "Vogel des Jahres" gewählt,
der in unserer Umwelt Hilfe und besonderen Schutz benötigt.
Es hat dabei mehreren Jahresvögeln sehr geholfen, ein Jahr lang im Zentrum der Öffentlichkeitsinteresses und des Naturschutzes zu stehen.
Bestände und Lebensbedingungen konnten dadurch oft deutlich verbessert werden.
Es kommt selten vor, dass ein Vogel ein zweites Mal ausgewählt wird, was bisher nur beim Eisvogel und beim Weißstorch passierte.

Für das Jahr 2019 wurde nun aber die Feldlerche nach 1998 ein zweites Mal zum Vogel des Jahres gewählt, was ausdrücklich und deutlich darauf hinweist,
dass sich die Lebensumstände dieser Vogelart bisher leider nicht verbesserten.
Schon 1998 wurde davor gewarnt, dass sie in vielen Gebieten selten geworden war und sie in die Vorwarnliste der Roten Liste Deutschland aufgenommen wurde,
d.h. die Art vom Aussterben bedroht war.

Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden.

Allgemein

Ihr wissenschaftlicher Name ist Alauda arvensis.
Weil sie hoch am Himmel singt, wird ihr lateinischer Name auch als "Lauda deum" (Lobe Gott) gedeutet.
Sie kommt bei uns als Jahresvogel, Brutvogel, Durchzügler und als Wintergast vor.

Kennzeichen

Sie hat eine Größe von etwa 16-18 cm, und ist damit fast so groß wie ein Star.
Das Gefieder ist graubraun, oberseits und an der Brust schwarzbraun gestrichelt,
der Bauch ist hell, ohne Musterung. Sie hat einen gelblich-weißen, kräftigen Überaugenstreif.
Im Flug sind an den Flügeln schmale, weiße hintere Ränder und am Schwanz weiße Seitenränder zu erkennen.
Im Erregungszustand kann sie ihre Scheitelfedern zu einer kleinen, stumpfen Haube aufstellen.

Stimme

Es gibt die bekannte Redewendung "Singen wie eine Lerche", die auf ihren schönen Gesang hin deutet.
Er besteht aus einer endlosen Kette von aneinander gereihten, rhythmisch wiederholten Trillern und rollenden,
flötenden Lauten mit eingebauten Imitationen und wird vom Männchen in einem eindrucksvollen,
lang anhaltenden Fluggesang, der bis zu 15 Minuten dauern kann, und in Höhen bis zu 150 m vorgetragen.
Weibchen singen leiser, kürzer und meist am Boden.

Zugverhalten

Die Lerche kommt als Brutvogel bei uns im Februar/März an und bleibt dann bis September/Oktober.
Danach zieht sie als Teilzieher in südlichere Gebiete,
während Vögel aus nördlicheren Bereichen hier eintreffen und den Winter bei uns verbringen.




Lebensraum / Brutplatz

Ihr Lebensraum ist die offene Kulturlandschaft, Ödland, Felder, Brachen, Wiesen, Weiden und Heiden mit niedriger Vegetation und weitgehend freiem Horizont.


Brut

Die Brutzeit beginnt etwa Mitte April. Das Nest wird vom Weibchen am Boden, versteckt im Bewuchs gebaut und besteht aus einem Napf aus Gras,
ausgelegt mit feinem Pflanzenmaterial und Haaren. Die Brut besteht aus 3-5 Eiern, die etwa 2 Wochen vom Weibchen bebrütet werden.
Die Jungen sind Nesthocker und werden 2-3 Wochen von beiden Elternteilen versorgt. Mit ca. 3 Wochen können sie dann fliegen.
Es gibt zwei Jahresbruten, die in die Zeit April bis Juli fallen, mit der Tendenz zu allerdings nur noch einer Jahresbrut -
wegen fehlender Brutflächen mit niedriger Vegetation zu diesem Zeitpunkt.

Ernährung

Feldlerchen ernähren sich jahreszeitlich abhängig von Insekten, Spinnen, Würmern und im Winter von vegetarischen Pflanzenteilen.

Vorkommen / Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Feldlerche reicht von Europa bis nach Ostasien, ausgenommen die nördlichen Teile Skandinaviens.

Bestand / Gefährdung

Insgesamt gibt es alarmierende Bestandsrückgänge. Der NABU meldete für 2005-2009 einen geschätzten Bestand in Deutschland von 1,3-2 Mio. Brutpaaren,
dabei deutlich häufiger in den östlichen Gebieten als im Westen. Seit den 70er Jahren bedeutet das einen Bestandsrückgang von 50-90%.
Hauptursachen dürften die Lebensraumvernichtung durch intensivierte Landwirtschaft, der Anbau von Monokulturen und zu frühes Mähen von Wiesen sein,
sowie der Einsatz von großen Mengen an Gülle und Pestiziden, die auch den katastrophalen Rückgang von Insekten als Nahrungsmittel bewirken.

Die früher sehr häufige Feldlerche wurde inzwischen in die Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands eingetragen - das heißt: ALARMSTUFE ROT.

Hilfsmaßnahmen

Notwendige Hilfsmaßnahmen sind - Förderung der ökologischen Landwirtschaft, Schaffung von Brachflächen, extensive Nutzung von Weiden und Äckern,
Vermeidung von Monokulturen, Verminderung der Landschafts-Versiegelung und eine notwendige Änderung der Landwirtschaftspolitik in Deutschland und Europa!




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