Informationen zum Braunkehlchen

Das Braunkehlchen gehört zur Ordnung der Drosseln und sein wissenschaftlicher Name lautet: Saxicola rubetra.
Es ist der Wahlsieger für das Jahr 2023.

Kennzeichen

Das Braunkehlchen ist ein kleiner, kurzschwänziger, kompakter Vogel mit einer Größe von etwa 12-14 cm und wiegt etwa 16-24 g. Das Gefieder ist braun-dunkelgefleckt und der Kehlen- und Brustbereich ist orangebeige gefärbt. Es hat einen hellen Überaugenstreif, der beim Männchen fast weiß erscheint. Die Kopfseiten sind braun, beim Männchen dunkler gefärbt. Die Männchen haben auch kleine weiße Abzeichen in den Flügeln. Der Schwanz hat am Ende einen breiteren schwarzen Saum, wo im Flug weiße Schwanzseiten zu erkennen sind.

Stimme

Brutpaare verhalten sich eigentlich recht still. Nur in Konkurrenzfällen gibt es oft wiederholte Reviergesänge. Die Gesangsstrophen sind kurz, kratzig und gepresst gezwitschert wird "teck-teck", gewarnt wird mit weichen, kurzen Pfeiftönen "jü-teck".

Lebensraum / Brutplatz

Geeignete Reviere liegen in extensiv bewirtschafteten Wiesen, Weiden und Feldsäumen, Heide, Ödland, Feuchtwiesen und im Moorland, bewachsen mit einigen Büschen, Sträuchern. Bester Lebensraum ist eine blütenreiche Vegetation zur Nahrungssuche und eine bodennahe Deckung für den Nestbau.

Nahrung

Häufig werden am Boden kleine Insekten, Würmer, Käfer, Spinnen und auch Schmetterlinge aufgenommen, im Herbst auch Beeren.

Fortpflanzung / Brut

Das Nest wird vom Weibchen gut geschützt unter Stauden am Boden gebaut, mit tiefer Gras-Mulde. Es werden im Mai/Juni 5-7 Eier gelegt, das Weibchen brütet 13-14 Tage. Die geschlüpften jungen Nesthocker werden dann von beiden Elternteilen ebenso lange hauptsächlich mit Insekten gefüttert.

Zug

Die Braunkehlchen sind Zugvögel. Sie sind Langstreckenzieher, die oft auch nachts fliegen. Sie kommen etwa im April/Mai hier an und brüten und halten sich bis etwa September bei uns auf. Überwintert wird in den Savannen Afrikas.

Vorkommen / Verbreitung

Sie brüten in großen Teilen Europas, aber nicht im hohen Norden und auch nicht im südlichen Teil von Spanien, Italien und Griechenland.
Bei uns brütet es nur in strukturreichen und extensiv genutzten Grünlandbereichen und auch Moorgebieten, Heiden und auch Randstrukturen der Ackerlandschaft.
Der Bestand entwickelt sich in Deutschland sehr negativ. Grundursache ist die Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft, Umbruch von Grünland, Grundwasserabsenkung, verstärkte Düngung, Pestizideinsatz, zu früher Mahd und Überweidung.

Gefährdung

Das Braunkehlchen ist in der Roten Liste in Deutschland in der Kategorie 2 = "stark gefährdet" eingeordnet.

Im "Atlas Deutscher Brutvogelarten" wird ein deutlich günstigeres, häufigeres Vorkommen in Ländern im O- und NO-Bereich gegenüber dem W- und SW-Bereich dokumentiert.

Für unseren Bereich: In der Roten Liste NRW (2017) ist das Braunkehlchen in der Kategorie R1 eingeordnet:

- Vom Aussterben bedroht
- selten (100-1000 Brutpaare (NRW)
- Brutbestand 200-250 Brutpaare
- mäßiger bis starker Rückgang
- sehr starke Abnahme (mehr als - 50% in 25 Jahren)
- von Schutzmaßnahmen abhängig



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