Informationen zur Bekassine

Die Bekassine ist ein mittelgroßer Watvogel mit dem wissenschaftlichem Namen - Gallinago gallinago und sie gehört zur Familie der Schnepfenvögel. Kürzlich wurde sie vom NABU und dem LBV zum "Vogel des Jahres 2013" gewählt, denn in Deutschland ist die Bekassine vom Aussterben bedroht.

Kennzeichen

Sie ist ein etwa drosselgroßer Vogel mit einem geraden, überproportional langen Schnabel, der etwa 1/4 ihrer Körperlänge von ca. 28 cm ausmacht. Ihre Gestalt ist ziemlich gedrungen und sie hat kurze, graugrüne, kräftige Beine. Das Gefieder ist bräunlich mit markanten gelblich-beigen Streifen am Kopf und auf der Oberseite. Die Seiten sind gebändert, der Bauch weiß. Männchen und Weibchen sind nicht zu unterscheiden. Sie bewegt sich heimlich, unauffällig, in geduckter Haltung, gut getarnt.

Stimme

Wenn man ihr im Gelände begegnet, fliegt sie oft auf kurze Entfernung von 10-15 m plötzlich steil im Zickzackflug hoch und ruft dabei heiser "kätsch". Der Gesang während der Brutzeit besteht aus Rufreihen von zweisilbigen Lauten, die oft von erhöhten Warten abgegeben werden. Im Volksmund wird sie auch "Himmelsziege" genannt. Die Ursache für diese Namensgebung liegt in dem meckernden Geräusch, das ihre äußeren Schwanzfedern abgeben, wenn sie beim senkrechten Sturzflug in Schwingung geraten.

Lebensraum / Brutplatz

Der Lebensraum der Bekassine besteht aus Feuchtwiesen und Sumpf- und Moorarealen. Sie brütet am Boden, unter Bewuchs getarnt, in einem flachen Muldennest, das mit Gras ausgelegt wird. Die meist vier Eier sind grün bis olivbraun und werden knapp drei Wochen vom Weibchen bebrütet. Die Jungen sind Nestflüchter und werden von beiden Eltern etwa drei Wochen mit Insekten und Würmern versorgt.

Ernährung

Bei der Nahrungssuche schreitet sie langsam durch flache Gewässerzonen in denen ihr das Wasser oft bis zum Bauch reicht und stochert dabei mit dem Schnabel im Untergrund. Der Schnabel der Bekassine hat eine bewegliche Spitze, die mit vielen Sinneszellen ausgestattet ist und mit deren Hilfe sie beim Stochern im Schlick ihre Nahrung ertasten, greifen und auch verschlucken kann, ohne den langen Schnabel herauszuziehen. Sie ernährt sich von Insekten, Larven, kleinen Muscheln und Krebstieren.

Vorkommen / Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Bekassine liegt hauptsächlich im gemäßigten Eurasien. Sie ist ein Zugvogel - die Zugzeiten sind etwa März/April und August bis November. Als Kurz- oder auch Langstreckenzieher überwintert sie im Mittelmeergebiet, Südasien und sogar bis in Zentralafrika. In begünstigten Gebieten kommt sie auch als Standvogel vor, d.h. sie hält sich dann nicht nur während der Brutzeit, sondern auch im Winter dort auf. Bei uns ist sie am besten während des Durchzugs zu beobachten.

Bestand / Gefährdung

Die Bekassine ist in der Roten Liste Deutschlands als vom Aussterben bedroht gekennzeichnet. Bei uns leben noch etwa 6.000 Brutpaare, das sind nur noch etwa 50% der Anzahl vor 20 Jahren. Die Ursache für den katastrophalen Rückgang liegt in der Zerstörung ihrer Lebensräume, denn Feuchtwiesen, sumpfige Areale und Moore werden entwässert und trockengelegt, Grünland umgebrochen und durch die heutige, moderne Landwirtschaft intensiv bewirtschaftet und Mais darauf angebaut. Wir müssen dafür sorgen, dass Moore und Sumpfgebiete erhalten und Wiesen und Weiden wieder vernässt werden und damit wieder Lebensräume für die Bekassine und auch für die ebenso bedrohten nahen Verwandten - Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Kiebitz geschaffen werden.



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